Erfahrungsberichte Basel BZIch hatte das Glück und durfte knapp 1 Jahr im BAZ-Basel (Bundesasylzentrum Basel-Stadt) als Fallführender Sozialpädagoge mit unbegleitende minderjährigen Asylsuchenden arbeiten und durfte sie bei ihren ersten Schritte in der Schweiz begleiten und beraten.
|
Erfahrungsberichte BAZ-Basel März 2021 - Dezember 2021
Im Laufe der Coronapandemie war ich auf der Suche nach einem neuen Job und bin bei meiner Recherche auf die Stellenausschreibung des ORS-Service aus Zürich aufmerksam geworden. Ich bewarb mich und bekam die Stelle als Sozialpädagoge Anfang 2021.
Als meine Anstellung im März 2021 begann, waren wir im Team insgesamt 4 Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und betreuten insgesamt 30 unbegleitete minderjährige Asylsuchende. Etwa 65% der UMA's kamen damals aus Afghanistan und waren männlich. Viele von ihnen hatten ihre Familie in Afghanistan verloren oder mussten sie zurücklassen, was sicherlich eine traumatische Situation für die meisten war und immer noch ist. In dieser schweren Situation ist es wichtig, für den Minderjährigen da zu sein, ihn zu begleiten und zu beraten, damit er den nötigen Schutz und die nötige Integration erhält. Die Jugendlichen sind oft überfordert und wissen nicht, wie sie sich in ihrer neuen Wahlheimat integrieren und Geld verdienen können.
In den meisten Workshops, an denen ich während meiner Zeit im BAZ-Basel teilnehmen durfte, ging es um sehr wichtige Themen wie Hygiene, Gesundheit und Deutschlernen. Jedoch waren die Jugendlichen nur teilweise daran interessiert. Aus meinen Beobachtungen kann ich sagen, dass die meisten UMA's keine Hygieneprobleme haben. Sie duschen täglich, schneiden ihre Nägel, rasieren sich regelmäßig und haben immer eine gepflegte Frisur. Ich habe festgestellt, dass Hygiene und ein gutes Auftreten für die meisten sehr wichtig sind und sie dies schon früh in ihren Familien gelernt haben. Das Thema Gesundheit interessiert sie sehr, da die meisten UMA's mit Verletzungen und Erkrankungen in der Schweiz ankommen, die sie meistens von der Zeit ihrer Flucht haben. Auch das Thema Deutschlernen ist ein sehr wichtiger Bestandteil für den Arbeitsmarkt, dem die UMA's viel Aufmerksamkeit schenken.
Was jedoch definitiv zu kurz kommt und eigentlich nie angesprochen wurde, bevor ich einen Workshop übernahm, ist die Möglichkeit von Bildung, Ausbildung und Arbeit. Ich beschloss, einen Workshop über diese Themen zu halten, und an diesem Tag nahmen alle UMA's freiwillig teil. Die Jugendlichen, die normalerweise desinteressiert waren, saßen plötzlich gespannt ganz vorne und beteiligten sich aktiv. Nach dem Workshop berichteten mir die Jugendlichen, dass sie etwas Sinnvolles für ihre Zukunft in der Schweiz gelernt hätten.
An diesem Tag hatten wir ca. 70 UMA's auf unserer Station einquartiert. Als ich im März 2021 anfing, waren es insgesamt "nur" 30 UMA's. Im Sommer, als die Taliban Afghanistan wieder übernahmen, stieg die Zahl auf durchschnittlich 60-70 UMA's. Bis zum Jahresende 2021 waren es dann schon 100 UMA's bei insgesamt 4 Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen. Infolgedessen war die Einzelarbeit mit den UMA's nicht mehr möglich. Wir waren nur noch Ansprechpartner und kümmerten uns nur noch um die Fälle, die unsere Hilfe dringend benötigten. Wenn ich heute zurückblicke, war dies ein Fehler. Jeder UMA in einem fremden Land hat das Recht auf ordentliche Betreuung und Beratung, aber bei 100 UMA's und 4 Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen war das nicht mehr möglich. Viele Jugendliche kamen meiner Meinung nach zu kurz. Sie mussten ihre Bedürfnisse aufschieben, bis sie in den ausgewählten Kanton transferiert wurden. Viele Jugendliche, mit denen ich gesprochen habe, haben mir mitgeteilt, dass sie sich nicht ernst genommen fühlten und enttäuscht von der Betreuung und Beratung waren. Sie wünschten sich eine Person, die für sie da ist und ihnen alles beibringen kann, was sie für ein selbstständiges Leben in der Schweiz benötigen.
In dieser sehr tollen und wertvollen Zeit habe ich viel mit den UMA's gesprochen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu erfahren, bei welchen Angelegenheiten sie noch mehr Unterstützung benötigen und sich wünschen. Mir wurde bewusst, dass, wenn wir möchten, dass sich die UMA's vollständig in die Schweizer Gesellschaft integrieren, sie meiner Meinung nach eine feste Ansprechperson brauchen, die sie in all ihren Fragen beraten kann und sie in allen unübersichtlichen Situationen begleitet. Diese Person sollte ihnen in einem fremden Land Halt geben und eine Hand anbieten, die sie in schwierigen und unübersichtlichen Situationen unterstützen kann.
Als meine Anstellung im März 2021 begann, waren wir im Team insgesamt 4 Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und betreuten insgesamt 30 unbegleitete minderjährige Asylsuchende. Etwa 65% der UMA's kamen damals aus Afghanistan und waren männlich. Viele von ihnen hatten ihre Familie in Afghanistan verloren oder mussten sie zurücklassen, was sicherlich eine traumatische Situation für die meisten war und immer noch ist. In dieser schweren Situation ist es wichtig, für den Minderjährigen da zu sein, ihn zu begleiten und zu beraten, damit er den nötigen Schutz und die nötige Integration erhält. Die Jugendlichen sind oft überfordert und wissen nicht, wie sie sich in ihrer neuen Wahlheimat integrieren und Geld verdienen können.
In den meisten Workshops, an denen ich während meiner Zeit im BAZ-Basel teilnehmen durfte, ging es um sehr wichtige Themen wie Hygiene, Gesundheit und Deutschlernen. Jedoch waren die Jugendlichen nur teilweise daran interessiert. Aus meinen Beobachtungen kann ich sagen, dass die meisten UMA's keine Hygieneprobleme haben. Sie duschen täglich, schneiden ihre Nägel, rasieren sich regelmäßig und haben immer eine gepflegte Frisur. Ich habe festgestellt, dass Hygiene und ein gutes Auftreten für die meisten sehr wichtig sind und sie dies schon früh in ihren Familien gelernt haben. Das Thema Gesundheit interessiert sie sehr, da die meisten UMA's mit Verletzungen und Erkrankungen in der Schweiz ankommen, die sie meistens von der Zeit ihrer Flucht haben. Auch das Thema Deutschlernen ist ein sehr wichtiger Bestandteil für den Arbeitsmarkt, dem die UMA's viel Aufmerksamkeit schenken.
Was jedoch definitiv zu kurz kommt und eigentlich nie angesprochen wurde, bevor ich einen Workshop übernahm, ist die Möglichkeit von Bildung, Ausbildung und Arbeit. Ich beschloss, einen Workshop über diese Themen zu halten, und an diesem Tag nahmen alle UMA's freiwillig teil. Die Jugendlichen, die normalerweise desinteressiert waren, saßen plötzlich gespannt ganz vorne und beteiligten sich aktiv. Nach dem Workshop berichteten mir die Jugendlichen, dass sie etwas Sinnvolles für ihre Zukunft in der Schweiz gelernt hätten.
An diesem Tag hatten wir ca. 70 UMA's auf unserer Station einquartiert. Als ich im März 2021 anfing, waren es insgesamt "nur" 30 UMA's. Im Sommer, als die Taliban Afghanistan wieder übernahmen, stieg die Zahl auf durchschnittlich 60-70 UMA's. Bis zum Jahresende 2021 waren es dann schon 100 UMA's bei insgesamt 4 Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen. Infolgedessen war die Einzelarbeit mit den UMA's nicht mehr möglich. Wir waren nur noch Ansprechpartner und kümmerten uns nur noch um die Fälle, die unsere Hilfe dringend benötigten. Wenn ich heute zurückblicke, war dies ein Fehler. Jeder UMA in einem fremden Land hat das Recht auf ordentliche Betreuung und Beratung, aber bei 100 UMA's und 4 Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen war das nicht mehr möglich. Viele Jugendliche kamen meiner Meinung nach zu kurz. Sie mussten ihre Bedürfnisse aufschieben, bis sie in den ausgewählten Kanton transferiert wurden. Viele Jugendliche, mit denen ich gesprochen habe, haben mir mitgeteilt, dass sie sich nicht ernst genommen fühlten und enttäuscht von der Betreuung und Beratung waren. Sie wünschten sich eine Person, die für sie da ist und ihnen alles beibringen kann, was sie für ein selbstständiges Leben in der Schweiz benötigen.
In dieser sehr tollen und wertvollen Zeit habe ich viel mit den UMA's gesprochen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu erfahren, bei welchen Angelegenheiten sie noch mehr Unterstützung benötigen und sich wünschen. Mir wurde bewusst, dass, wenn wir möchten, dass sich die UMA's vollständig in die Schweizer Gesellschaft integrieren, sie meiner Meinung nach eine feste Ansprechperson brauchen, die sie in all ihren Fragen beraten kann und sie in allen unübersichtlichen Situationen begleitet. Diese Person sollte ihnen in einem fremden Land Halt geben und eine Hand anbieten, die sie in schwierigen und unübersichtlichen Situationen unterstützen kann.
Ich arbeite für und mit Menschen – für deren Zukunft in Selbständigkeit und sozialer Kompetenz!